Zeche Alte Haase
 

Eine der ältesten Zechen


Die Zeche Alte Haase in Sprockhövel ist eine ehemalige Kohlezeche. Vom Anfang des 17. Jahrhundert bis 1969 wurden hier die im südlichen Ruhrgebiet ausstreichenden Kohleflöze der ältesten Schichten abgebaut. Damit zählt die Zeche zu den ältesten Steinkohlenzechen im Ruhrgebiet überhaupt. Eine weitere Besonderheit der Zeche war ihre Schlagwetterfreiheit.

Im südlichen Ruhrgebiet war es durchaus üblich, die frühen Zechen nach Begriffen aus der Fauna zu benennen. In diesem Fall hat der Hase der Zeche seinen Namen geliehen. In den Akten der Bergämter war die Schreibweise zunächst uneinheitlich, erst zum Ende des 18. Jahrhunderts etablierte sich der heutige Name „Zeche Alte Haase“.



Das Auf und Ab der Zeche


Das Bergwerk war mit Unterbrechungen als Kleinbetrieb vom 17. bis zum 19. Jahrhundert als Stollenzeche in Betrieb. In diesem Zeitraum wurde die Zeche je nach Konjunktur betrieben oder aber auch für längere Zeit stillgelegt. Die Abnehmer der Kohle waren in erster Linie die Schmieden im Bergischen Land.

Der eigentliche Beginn des Tiefbaus erfolgte 1875 mit der Anschaffung einer Dampfmaschine. 1883 wurde der Hauptförderschacht mit dem Namen „Julie“ 85 m tief geteuft und über den Bahnhof von Sprockhövel und die Bahnstrecke Hattingen–Wuppertal konnten die abgebauten Kohlen abtransportiert werden. 1897 erhielt die Zeche Alte Haase den letzten Malakow-Turm Deutschlands.

Im 20. Jahrhundert besaß Alte Haase eine Abbaufläche von 47 Quadratkilometern und war damit eines der größten Bergwerke Deutschlands. Am 19. September 1925 geriet die Zeche in Absatzschwierigkeiten und wurde geschlossen. Die von der Arbeitslosigkeit betroffenen Bergarbeiter von Alte Haase betrieben die Zeche daraufhin neun Monate lang in Eigenregie, bis am 1. Mai 1926 ein neuer Kaufvertrag für das gesamte Bergwerk ausgehandelt werden konnte. 1937 wurde der Höchststand der Förderung mit 382.600 Tonnen Steinkohle erreicht, von denen 64.000 Tonnen zu Briketts weiter verarbeitet wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Unternehmen konsequent modernisiert. Trotz dieser Maßnahme ließ sich die Stilllegung der Zeche nicht mehr verhindern, die am 30. April 1969 erfolgte. Zum Zeitpunkt der Stilllegung galten die wirtschaftlich abbaubaren Kohlevorräte als weitestgehend erschöpft.